Unsere Mitschwester M. Ivoneide Viana de Queiroz wird am 5. Oktober an der Universität Salzburg mit dem Erwin-Kräutler-Preis ausgezeichnet für ihre Dissertation, in der sie den Einsatz der Ordensfrauen aus verschiedenen
Ordensgemeinschaften beschreibt, die seit dem 19. Jahrhundert für die Evangelisierung und Pastoral der Kirche im brasilianischen Amazonasgebiet Großes leisten, das einen wesentlichen Wendepunkt in der Geschichte Amazoniens bewirkte.


Seit 50 Jahren engagieren sich auch unsere Sternschwestern am Amazonas und antworten durch Nächstenliebe, Hilfsprojekte und Bewusstseinsbildung auf den Schrei der Armen und den Schrei der Mutter Erde.
Sr. M. Ivoneide wurde 1965 in Brasilien im Bundesstaat Pernambuco geboren. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft trat sie in unsere Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Maria Stern in Recife ein. Sie schloss ihr Theologiestudium 2015 mit einem Master in Missionswissenschaften am Institut für Höhere Studien in São Paulo ab und promovierte 2023 an der Päpstlichen Katholischen Universität von Paraná im Bereich Systematischer Pastoraler Theologie. Zudem absolvierte sie 2021 eine Spezialisierung in Stadtökologie am Internationalen Universitätszentrum UNINTER. In unserer Ordensgemeinschaft sowie in der Konferenz der Ordensleute Brasiliens (CRB) nahm sie zahlreiche Aufgaben wahr. – Seit 2012 lebt Sr. M. Ivoneide am Amazonas in unseren Schwesterngemeinschaften in Santarém, jetzt in Belém.

„Das Leben von Ordensfrauen in Amazonien zwischen 1970 und 2020: Beiträge für eine Kirche mit einem amazonischen Antlitz und einer integralen Ökologie.“

Grundlegendes Ziel dieser Arbeit von Sr. M. Ivoneide ist, mit der sie 2023 an der Päpstlichen Universität Paraná (Curitiba, Brasilien) zur Doktorin der Theologie promoviert wurde, die Tätigkeit von Ordensfrauen im Kontext der Evangelisierung Amazoniens zu reflektieren. Im Besonderen kommen hier der Beitrag des dekolonialen Denkens, der feministischen Ökotheologie sowie jene lateinamerikanisch kirchlichen Traditionen, die den Kolonialismus und Patriarchalismus in Frage stellen, zur Sprache.
Die Arbeit plädiert für die Dringlichkeit einer Mission in Amazonien, die die sozio-ökologische Gerechtigkeit berücksichtigt, also das Engagement für das Leben der Menschen und der Mutter Erde, sowie das Bewusstsein, dass die Präsenz und die Aktivität von Ordensfrauen in Amazonien dokumentiert und sichtbar gemacht werden muss.
Und zugleich kommt die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die katholische Kirche nicht nur in Amazonien, sondern in der ganzen Welt immer mehr für die Zeichen der Zeit öffnet und die Beteiligungsräume für Frauen ausweiten kann, indem sie ihren Wert, ihre Fähigkeiten und ihre Würde anerkennt.
Die Fragen, die in dieser Arbeit behandelt werden, beziehen sich letztlich auf die großen Herausforderungen der Ökologie im Amazonasgebiet und sind darüber hinaus von höchster Bedeutung für das Leben der gesamten Menschheit.

Erwin Kräutler, geboren in Voralberg, Ordenspriester, im Dom zu Salzburg geweiht, seit 1965 in Brasilien, 1981-2015 Bischof in Xingu, der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, setzte sich ein für die Rechte der Indianer, Morddrohungen, Attentat auf sein Leben, Leben mit Polizeischutz, Nobelpreis, Amtsverzicht aus Altersgründen.

Bischof Erwin Kräutler mit Sr. M. de Fátima Paiva und Sr. M. Johanna Hilmer Amazonas-Synode in Würzburg