Im Kloster der Franziskanerinnen von Maria Stern erinnert man sich dieser Tage an die Grundsteinlegung der Sternkirche vor 450 Jahren. Die Kirche mit dem unverkennbaren Zwiebeltürmchen in Sichtweite des Augsburger Rathauses wurde den Klostergebäuden erst 266 Jahre nach der ersten Erwähnung der „Sammung zum Stern“ eingegliedert und von Weihbischof Dornvogel am Fest der hl. Anna, dem 26. Juli 1576, geweiht.
Vom Beginn der Sammung bis zur Reformation hatten die Franziskanerinnen in der nahegelegenen Barfüßerkirche die Gottesdienste besucht; dort war auch ihre Begräbnisstätte. 1536 wurde die Barfüßerkirche jedoch evangelische Pfarrkirche, die Franziskaner hatten die Stadt verlassen.

Als das Sternkloster nur noch fünf greise Schwestern zählte, bahnte sich mit dem Eintritt von Anna Krölin aus der Familie der Rehlinger im Jahre 1562 eine Wende an. Schon wenige Jahre später wurde sie zur „Meisterin“ gewählt und setzte nun alles daran, die baufällig gewordenen Klostergebäude instandzusetzen und – mit Genehmigung des Bürgermeisters und des Bischofs – eine Kirche zu bauen. Zu diesem Zweck musste eines der Häuser in der Klosterfront abgerissen werden.

Als Architekt und Baumeister der Kirche wurde – sicher mit Hilfe des Klosterpflegers Heinrich Rehlinger – Johannes Holl gewonnen. Dieser, Vater von Elias Holl, zog insbesondere bei der Errichtung des Kirchturms seinen Sohn Jonas heran. Er gilt als der Erfinder des mehrgeschossigen Türmchens mit achteckigem Schaft, und seiner Zwiebelkuppel.

Die Schwestern von Maria Stern erinnern an die Grundsteinlegung mit feierlichen Gottesdiensten in der Sternkirche am Fest der hl. Anna, dem 26. Juli 2024:
7. 20 Uhr Laudes
18.00 Uhr Festgottesdienst mit Dekan Helmut Haug von St. Moritz
Zur Pfarrei St. Moritz gehört Maria Stern seit dem Jahr 1809.

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Sr. M. Beda Rauch